Chronik des Vereins

Die Gründerzeit

Am Samstag, den 19. März 1949 gründeten im Lokal Weidenhof 15 Schachfreunde den Schachklub SK Bad Schwalbach. Initiiert wurde die Gründung nach alten Berichten von Hermann Meyer und vom damaligen Bürgermeister Heinrich Haenel. Der erste Vorstand wurde von Hermann Meyer als 1. Vorsitzenden angeführt, weitere Mitglieder des Vorstandes im Gründungsjahr waren Oskar Grass (stellvertretender Vorsitzender), Hermann Stork (Schriftführer), Willy Marx (Kassenführer) und Walter Schick (Spiel- und Turnierleiter). Am 01.01.1950 erfolgte die Aufnahme in den Hessischen Schachverband.

Das Spielmaterial bestand zunächst aus lediglich sechs Spielgarnituren. Das erste Spiellokal war der Weidenhof. Gespielt wurde dienstags und samstags. Das erste Vereinsturnier wurde 1950 ausgetragen. Sieger wurde ohne Verlustpartie der Bürgermeister Heinrich Haenel. Ebenfalls im Jahr 1950 wurde der Großmeister Bogoljubow simultan an 30 Brettern herausgefordert, wobei Hermann Stork, Heinz Petras und Frantzen ihre Partien gewinnen konnten. An Mannschaftskämpfen nahm der Klub erstmals im Spieljahr 1951/1952 teil, wenn auch zunächst mit mäßigem Erfolg.

Die Anfänge des königlichen Spiels in der Kurstadt gehen jedoch auf die Jahre 1938/39 zurück. 18 Kurstädter fanden sich zu einer losen Spielgemeinschaft zusammen. Unter ihnen Hermann Meyer sowie die langjährigen Mitglieder Franz Weber und Fritz Schultz. Ein erster Wettkampf fand nach den Berichten am 18. März 1941 gegen das 1. Luftgau- Nachrichtenregiment 12/13 statt, das damals im Standortlazarett Bad Schwalbach lag. Es wurde an 18 Brettern je zwei Partien gespielt – mit einem 50:22 Sieg der Schachgemeinschaft. Aufgrund der Kriegswirren schlief das königliche Spiel in der Kurstadt zunehmend ein. Im Jahre 1948 entfalteten sich jedoch neue Aktivitäten.

Die 50er Jahre – Ein junger Verein etabliert sich

Der Schachklub Bad Schwalbach hat sein Spiellokal zunächst im Weidenhof, einer ehemaligen Gaststätte in der Kirchstraße. Wegen Umbauarbeiten zog man 1956 in das Hotel-Restaurant Quellenhof in der Brunnenstraße um.

Unter den Vorsitzenden Balduin Hergenhahn (1951-1956) und Hermann Stork (1957-1975) machte sich der Schachklub einen Namen, der weit über die Grenzen Bad Schwalbachs hinaus bekannt wurde.

Neben vielen Freundschaftsspielen gegen Schachvereine aus der näheren und weiteren Umgebung gastierten auch einige Schachmeister und Großmeister gern in der Kurstadt. Großmeister Fritz Sämisch spielte 1954 vier Simultanpartien blind (drei gewann er, eine ging verloren). Bei einem weiteren Besuch Sämischs im Jahre 1957 spielte er an 12 Brettern simultan (10 Siege, gegen Huthmacher und Stumm verlor er). Neben Sämisch gastierten in den 50er Jahren auch noch GM Bogoljubow und die Deutschen Schachmeister Schifferdecker und Niephaus in Bad Schwalbach.

Neben den Erfolgen gegen die Großmeister konnten die SK-Spieler auch in ihrer Klasse hervorragende Ergebnisse in den Einzelwertungen erreichen. So gewannen z. B. die Schachfreunde Huthmacher, Petras und Matuschek je einmal die Einzelmeisterschaft im Rheingau. Auch bei den Mannschaftswettkämpfen in der Rheingau-Meisterschaft war man erfolgreich: 1955 siegte die Mannschaft mit den Spielern Schultz, Stumm, Frantzen, Hergenhahn, Petras, Stork, Huthmacher, Stenglein, Rothe, Matuschek und Schick. 1958 konnte sowohl die A-Mannschaft als auch die B-Mannschaft den Meistertitel gewinnen. Der A-Mannschaft gelang anschließend sogar der Aufstieg in die Schach-Oberliga.

Im Frühjahr 1958 war Bad Schwalbach Ausrichter des Hessischen Schachkongresses (Hessenmeisterschaft). Nach spannendem Kampf gewann Jäger (Frankfurt) das Entscheidungsspiel gegen Joppen (Wiesbaden). Im Jahr 1959 gewann der Schachklub den Schachpokal der Landesregierung Rheinland-Pfalz. Somit war das erste Jahrzehnt gleichzeitig auch das erfolgreichste Jahrzehnt des Schachklubs Bad Schwalbach.

Die 60er Jahre – das Jahrzehnt unter Führung von Hermann Stork

Auch in diesem Jahrzehnt wird der Schachklub vom ersten Vorsitzenden Hermann Stork geleitet. Spiellokal ist weiterhin der Quellenhof.

Gleich im Jahre 1960 macht der heimische Klub wieder positive Schlagzeilen. Die A-Mannschaft wird Vizemeister in der Oberliga, während die B-Mannschaft erneut die Rheingau-Meisterschaft gewinnt. Im weiteren Verlauf folgen zwei dritte Plätze der A-Mannschaft in der Oberliga, bevor durch eine Umstrukturierung des Schachverbandes 1963 die Klasse in „Klasse 1 des UV Mittelrhein“ umbenannt wird. Auch in dieser Klasse können die Schachspieler der Kurstadt zweimal den dritten Platz erreichen. In der Saison 1965/1966 muss die A-Mannschaft allerdings in die Kreisklasse absteigen. Der Grund ist sowohl in allgemeiner Interessenlosigkeit (auch die B-Mannschaft belegt nur den vorletzten Platz) als auch in der Verhinderung einiger Spieler durch Beruf und Krankheit zu sehen (bei einigen Wettkämpfen mussten ein bis zwei Partien abgegeben werden), wie der Vorsitzende bei der Jahreshauptversammlung erläuterte. Durch den vorübergehenden Wegzug von Stenglein und den Tod von Willms fehlten zwei weitere wichtige Spieler und daher beschließt der SK, für die nächste Saison nur noch eine Mannschaft zu melden. In der darauffolgenden Saison erreichen die Kurstädter den dritten Platz in der Kreisklasse und können sich langsam wieder etablieren.

Neben den Wettkämpfen in der Mannschaftswertung weisen die Freunde des Königlichen Spiels auch bei anderen Wettkämpfen wieder beachtliche Erfolge auf. 1960 wird beispielsweise das Jubiläums-Blitzturnier in Obernhof gewonnen. Im Jahr 1966 wird der SK Bad Schwalbach Gruppensieger beim Dom-Pokal-Turnier in Limburg.

1963 stiftet Schachfreund und „Herbergsvater“ Fritz Schultz zur Erinnerung an die verstorbene SK Wirtin den „Anny Trespe-Gedächtnis-Pokal“. Er wird einmal jährlich an den Übungsabenden ausgespielt, um die Spielqualität noch mehr zu verbessern. Im ersten Jahr können gleich drei Spieler den Wander-Pokal gewinnen. Nach neun Runden Schweizer System liegen die Schachfreunde Hopp, Stenglein und Willms mit je 7,5 Zählern punktgleich auf Platz eins.

Auch die nationale Schachprominenz ist in den 60er Jahren gern zu Gast in Bad Schwalbach. 1962 spielt Großmeister Lothar Schmid an 30 Brettern simultan, die Schachfreunde Hopp und Kohlhaas können den Meister zu einer Niederlage zwingen. Insgesamt gewinnt Schmid 26 Partien bei einem Remis und drei Niederlagen. Im Jahre 1963 veranstaltet der Schachklub ein Simultan-Turnier gegen den Deutschen Meister Sigmund Volk. Im gleichen Jahr ist Paul Heilemann (Mitglied der Olympia-Mannschaft) zur Kur und spielt an neun Brettern simultan – bei sechs Siegen verliert Heilemann gegen die Schachfreunde Stenglein, Dr. Ruß und Hieß.

Den größten Einzelerfolg kann allerdings „Dauervereins- und Stadtmeister“ Max Hopp im Jahre 1965 erringen, als er gegen den amtierenden Schachweltmeister Tigran Petrosja (ehemalige UdSSR) bei einer Simultanveranstaltung in Wiesbaden remis spielt.

Ein besonderer Höhepunkt ist 1963 die Ausrichtung der Deutschen Schach-Jugendmeisterschaft, die in der Zeit vom 28.07. bis 11.08. in Bad Schwalbach stattfindet. Sieger wird der 14-jährige Robert Hübner.

Die 70er Jahre – im Zeichen der Jugendarbeit

Mit neu eingeteilten Spielklassen spielt Bad Schwalbach nun in der Unterverbandsklasse II. Vorsitzender ist weiterhin Hermann Stork, bis er 1976 das Amt an Hans Jürgen Christmann übergibt.

Die Aktivitäten des Schachklubs erhöhen sich wieder und die Spielfreude am Schach kehrt zurück. Schachfreund Stenglein kehrt 1971 aus Bayern zurück und verstärkt wieder den Schachklub. Aus diesen Gründen tritt der SK wieder mit zwei Mannschaften bei den UV- Wettkämpfen (UV-Klasse II und Bezirksklasse II) an. In der ersten Hälfte des Jahrzehnts kann die A-Mannschaft stets mit vorderen Plätzen aufwarten. 1974 kann die Vizemeisterschaft errungen werden und 1975 sogar die Meisterschaft, verbunden mit dem Aufstieg in die UV-Klasse I. Die glorreichen Spieler heißen: Lorenz, Stenglein, Jentzsch, Willms, Junghans, Bender, Dr. Ruß, Christmann, Huthmacher, Mohr, Meissner, Pfeiffer und Jugendwart Blum.

Neben den Wettkämpfen um die Unterverbandsmeisterschaft überzeugt der Schachklub auch bei anderen Turnieren oftmals voll. So wird 1970 der in diesem Jahr erstmals ausgespielte Landratspokal in der Mannschaftswertung gewonnen. Ein Jahr später wird der SK sowohl in der Mannschafts- als auch in der Einzelwertung (mit Schachfreund Petras) Zweiter. Im Jahr 1973 erreichen die Kurstädter bei einem Untertaunus-Blitzturnier ebenfalls den zweiten Platz in der Mannschaftswertung, in der Einzelwertung gelingt Stenglein der Sprung auf einen der Podiumsplätze.

Der Schachklub arbeitet weiter an seiner guten Jugendarbeit. 1971 übergibt Franz Weber nach 15-jähriger Tätigkeit das Amt des Jugendwarts an Karl Blum, bleibt aber weiter Jugendleiter. Samstags findet in der Zeit von 17 bis 19 Uhr das Training für die Schachjugend statt, in dem Trainings- und Turnierspiele abgehalten werden und das von über 20 Nachwuchsspielern besucht wird. Durch Freizeiten, Ausflüge und andere Aktivitäten gelingt es dem Klub immer wieder, die Jugendlichen für das Königliche Spiel zu begeistern.

Im Deutschen Fußball-Weltmeisterschaftsjahr 1974 findet in Bad Schwalbach ein Seminar für den Hessischen Schachnachwuchs statt. Lehrmeister sind der Deutsche Meister Theo Schuster und der Jugendtrainer des Hessischen Schachverbandes Dr. Joachim Bauer.
Durch solche Veranstaltungen kann der Schachklub der Kurstadt seinen guten Ruf immer wieder über die Grenzen der Region hinaustragen.

Die 70er Jahre enden jedoch traurig – im September 1979 verstirbt der erste Vorsitzende Hans-Jürgen Christmann im Alter von nur 46 Jahren.

Die 80er Jahre – Auf und Ab der Seniorenmannschaft

Mit dem Vorsitzenden Detlef Mohr startet der Schachklub in das vierte Jahrzehnt, bevor 1982 Dr. Rainer Rausch dieses Amt wieder für eine dankbar lange Zeit (bis 1998) übernimmt. Als Spiellokal dient der Klubraum im Kurhaus.

Ab dem Jahr 1981, kann der SK dank sehr guter Resonanz sogar drei Mannschaften für die Wettkämpfe im Unterverband melden. Durch eine neue Klasseneinteilung im Jahr 1982 (Trennung in links- und rechtsrheinisch) spielen die Teams in folgenden Klassen: 1. Mannschaft: Regionalliga, 2. Mannschaft: Verbandsliga und 3. Mannschaft: Bezirksliga.

Im anschließenden Jahr müssen die beiden ersten Mannschaften der Kurstadt hart um den Klassenerhalt kämpfen. Beiden Teams gelingt jeweils erst durch ein Relegationsspiel der Verbleib in der Spielklasse, während die 3. Mannschaft, die aus Jugendspielern besteht, einen Mittelfeldplatz erreichen kann.

Die Kurstädter haben nun die schwierige Aufgabe, an den Spieltagen 16 Schachspieler an einem Wettkampftag bereitzustellen. Da des öfteren Spieler der 2. Mannschaft in der 1. Mannschaft aushelfen müssen, werden in dieser Saison einige Partien kampflos verloren und die 2. Mannschaft steigt ab. Die 3. Mannschaft kann in ihrer letzten Saison den fünften Platz erkämpfen, muss dann aber aufgelöst werden. 1986 gelingt der 1. Mannschaft der Aufstieg in die Regionalliga. Im entscheidenden Relegationsspiel gegen SG Turm Idstein wird der Aufstieg durch die Spieler Lorenz, Puhlmann, Sander, Jentzsch, Immel, Rudolph, Schneider sowie Stenglein, der nach über fünf Stunden Spielzeit den entscheidenden Punkt gewinnt, realisiert. Im nächsten Spieljahr muss die 1. Mannschaft jedoch als Vorletzter der Regionalliga wieder absteigen – im direkten Saisonanschluss steigt man wieder auf.

Neben den Mannschaftswettkämpfen nimmt Bad Schwalbach auch wieder an anderen Turnieren teil. Im Jahr 1987 richtet die Kurstadt am Buß- und Bettag sogar den Landratspokal aus, der durch die Schachfreunde Erbach gewonnen wird.

In der ersten Hälfte des Jahrzehnts zeichnet sich der Klub weiterhin durch seine gute Jugendarbeit aus. Unter Leitung des Jugendwartes Lothar Bender wurde 1981 erstmals eine Jugendmannschaft für Kämpfe an der Unterverbands-Meisterschaft gemeldet. Dieser Mannschaft gehörten Olaf Eberhardt, Jens Kalbhenn, Marcel Immel, Matthias Rudolph und Andreas Lammel an.

Die 90er Jahre – die Offene Stadtmeisterschaft wird zur Tradition

Auch durch dieses Jahrzehnt wird der Schachklub durch Dr. Rainer Rausch geführt, bis ihn 1998 Bernd Siegismund als Vorsitzender ablöst.

Wie im Vorjahr beschlossen, findet im September 1990 ein Simultanwettkampf mit GM Eric Lobron statt. Im Kurhaussaal spielt der Großmeister an 30 Brettern. Er gewinnt 28 Partien, lediglich gegen den SK-Spieler Michael Schneider verliert Lobron. Eine weitere Partie endet Remis. GM Lobron äußert sich anschließend sehr lobend über die gelungene Veranstaltung.

Ab dem Jahr 1994 findet die Stadtmeisterschaft von Bad Schwalbach als offenes Turnier statt. 28 Schachspieler, und nicht nur Vereinsmitglieder, kämpfen im Roten Saal des Kurhauses um den Titel. Nach 7 Runden (je 15 Minuten Bedenkzeit, Schweizer System) steht der Sieger fest: Franz Stimpel aus Wiesbaden. Beste SK-Spieler sind auf den Plätzen 2 und 3 Bert ten Wolde und Rolf Stenglein.

In der Saison 1998/1999 gewinnt der SK Bad Schwalbach die Jugendmannschaftsmeisterschaft des Bezirkes. Leider fällt die Jugendmannschaftsmeisterschaft des Bezirks in der Saison 1999/2000 aus. Stattdessen findet ein Mannschaftswettbewerb der Jugend in Bad Schwalbach statt. Die Bad Schwalbacher Jugend (mit Pascal Aurin, Florian Siegismund, Verena Siegismund, Nicolai Gerheim) gewinnt dieses Turnier vor dem SC Nastätten, Sfr. Görsroth und Doppelbauer Michelbach.

Im Jubiläumsjahr 1999 veranstaltet der SK Bad Schwalbach vom 09.09. bis zum 12.09. eine Schachwoche mit Festprogramm zum 50-jährigen Bestehen. Bei einem Wettkampf zwischen dem SK Bad Schwalbach und dem SC Nastätten gewinnen die Bad Schwalbacher mit 7,5:4,5 Punkten. Das Jedermann-Turnier des Festprogramms gewinnt Cvjetko Humar, der dem Verein im Anschluss beitritt und einige Jahre in der zweiten Mannschaft spielt. Zum Programm gehört auch ein Simultanturnier mit Großmeister Jörg Hickl, der wenige Monate zuvor Deutscher Meister geworden war. Jörg Hickl spielt an 34 Brettern, davon an 4 Brettern gegen Jugendspieler des Schachklub Bad Schwalbach, die zuvor mit der Jugendmannschaft Bezirksmeister geworden sind. Er gewinnt 29 Partien, 5 Partien gehen Remis aus. Remis erreichen der Bad Schwalbacher Werner Aurin, die Geisenheimer Christian Bauer und Jörg Schwab, Kai Schupp vom SC Nastätten sowie der Sieger des Jedermann-Turniers Cvjetko Humar. Das Schnellschachturnier am letzten Tag der Schachwoche gewinnt IM Yuri Boidmann aus Koblenz, Stadtmeister wird Michael Schneider.

Die 2000er Jahre – ein Verein im Umbruch

Bernd Siegismund führt den Verein als Vorsitzender durch die 2000er Jahre. Er übernimmt von 2000 bis 2001 kommissarisch die Turnierleitung von Roman Keiper, bevor Josef Kalbhenn von 2001 bis 2004 die Turnierleitung inne hat und 2004 von Michael Schneider abgelöst wird. 2001 findet der Umzug des Spiellokals vom Gelben Saal im Kurhaus in die Bahnhofstraße in das DRK-Gebäude statt.

In der Saison 2001/2002 wird der SK Bad Schwalbach Meister der Bezirksoberliga und steigt in die Landesklasse auf. Die Stammspieler der erfolgreichen Mannschaft: Michael Schneider, Bernd Siegismund, Christof Zech, Pascal Aurin, Marcel Immel, Roman Keiper, Lothar Bender und Rolf Stenglein. In der Saison 2001/2002 stellt der Klub insgesamt drei Mannschaften. Nach dem erfolgreichen Aufstieg kann sich die Mannschaft in der Landesklasse nicht halten und steigt in der Saison 2002/2003 als Tabellenletzter ab. Im Jahr 2003 richten die Bad Schwalbacher erfolgreich die Bezirksseniorenmeisterschaften aus.

Die erfolgreiche Jugendarbeit der 90er Jahre wirkt noch nach, denn Pascal Aurin wird im Jahr 2002 Jugend-Bezirksmeister der U 16.

2006 wird das langjährige Mitglied Rudi Sander als 2. Vorsitzender von Christof Zech abgelöst. Außerdem übernimmt Werner Aurin das Amt des Pressewartes von Jens Kalbhenn. Kassenwart Lothar Bender übernimmt zusätzlich das vakante Amt des Jugendwartes.

Unter der Jugendarbeit von Lothar Bender wird Thomas Winkler 2008 Bezirksmeister in der Altersklasse U18 und qualifiziert sich für die Hessenmeisterschaft. Im gleichen Jahr wird Lothar Bender für sein langjähriges Engagement zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Damit ist er das dritte Vereinsmitglied, das neben Franz Weber (1968) und Fritz Schultz (1973) diese Auszeichnung in der Vereinsgeschichte erhält. Im Jahr darauf wird Claudia Winkler Bezirksmeisterin in der Altersklasse U12. Der Erfolg der Jugend sollte sich fortsetzen.

Denn neben dem Gewinn der Jugend-Einzelmeisterschaft des Bezirks wird die Jugendmannschaft Bezirksmeister mit einer bemerkenswerten Leistung: Torben Siegismund gewinnt 10 von 10 Spielen, Claudia Winkler gewinnt 7 von 8 Spielen und Nico Sohn gewinnt 5 von 6 Spielen.

Im Oktober 2009 findet das Helenenhof-Open im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 60 jährigen Bestehen des Vereins in der ehemaligen Jugendstilvilla Villa Helenenhof in Bad Schwalbach statt. 16 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, darunter auch Gäste aus Hamburg und Stuttgart, nehmen an dem neunrundigen Open-Turnier teil, welches sich über eine Woche von einem Montag bis zu einem Sonntag erstreckt und mögliche Partielängen von fünf Stunden miteinschließt. Damit ist das Turnier die zeitlich ausgedehnteste Veranstaltung, die der Schachklub seit der Hessenmeisterschaft 1958 organisiert. Sieger des Turniers wird Bernd Michael Werner. Neben dem Turnier wird auch ein Rahmenprogramm geboten, welches auch das von Vereinsspieler Werner Aurin entwickelte „Chess Walking“ beinhaltet: Schach kombiniert mit Laufsport, ein neuartiger Biathlon in Form einer Staffel, bei dem die Spieler in Vierer-Mannschaften um den Weiher des Kurparks hasten.

2009 geht zudem der erste Webauftritt des SK Bad Schwalbach unter der Adresse www.sk-badschwalbach.de „online“.

10er Jahre – Moment der Beständigkeit

Der Erfolg der Jugend setzt sich auch in diesen Jahren fort. 2010 wird die Jugendmannschaft Bezirksmeister. Im gleichen Jahr rückt Florian Siegismund in den Vorstand und übernimmt die Position des Turnierleiters, die zuvor Michael Schneider inne hatte.

In den Folgejahren erwächst unter der Jugendarbeit von Lothar Bender weiterhin eine starke Jugend. Im Jahr 2012 wird Torben Siegismund Bezirksmeister der Altersgruppe U16. 2015 wird Stefanie Winkler Bezirksmeisterin im Schnellschach der Altersgruppe U12. In den Mannschaftskämpfen zeigt sich noch mehr der Charakter des kleinen Traditionsvereins, der auch darin besteht, Generationen zusammenzuführen. So setzen sich die Mannschaften teilweise aus erfahrenen Senioren an den vorderen Brettern und Jugendlichen, die die Herausforderung suchen, an den hinteren Brettern zusammen.

2018 gibt Lothar Bender nach 10 Jahren das Amt des Jugendwarts auf. Das Vorstandsamt des Jugendwarts bleibt seitdem vakant. Die Betreuung der Jugend übernehmen seitdem einige spielerfahrene Mitglieder des Klubs.

Die Offene Stadtmeisterschaft als Traditionsturnier erfährt in diesem Jahrzehnt eine Weiterentwicklung. Die traditionellen Stadtmeisterschaften finden durch dem Umzug des Vereins Anfang der 2000er in die Bahnhofstraße nun auch in den Vereinsräumlichkeiten oder der Stadthalle statt. Zudem wird dieses Turnier am Tag der Deutschen Einheit ausgerichtet. Die Ausschreibung erfolgt seit 2018 als „Wohlfühlturnier“ und findet in der Regel in der Bad Schwalbacher Gastronomie im Kurhaus statt. In gemütlicher Atmosphäre spielen Jung und Alt bei Speis und Trank über mehrere Runden hinweg Schnellschachpartien und kämpfen beim friedlichen Königsspiel um den Titel des Kurstädter Stadtmeisters. Zu den Turnieren kommen Schachfreunde aus benachbarten Vereinen, Gäste von weiter her, aber auch vereinslose Spieler und Kurgäste aus der Umgebung. Diese neue Form des Traditionsturniers stößt auf positive Resonanz.

Im Jahr 2019 schafft der Verein neues Spielmaterial an, darunter elektronische Uhren.

2020 bis 2023 – Der Schachklub im „Lockdown“

Anfang 2020 bricht die Corona-Pandemie aus. Dem Gesundheitsschutz verpflichtet stellt der Verein seine Aktivitäten ein. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, dass die Pandemie und die einschränkenden Maßnahmen bis in das Frühjahr 2023 andauern werden. Trainingsabende, Jugendarbeit und das geplante Schnellschach-Open am 03.10.2020 finden nicht statt.

Im Oktober 2020 wird dem Vereinsmitglied Lothar Bender das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland u. a. für seine Leistungen und sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Schachklub Bad Schwalbach verliehen. Lothar Bender scheidet 2022 aus Altersgründen nach 48 Jahren aus dem Vorstand aus. Als „Säule“ des Vereins hatte er das Amt des Kassierers seit 1978 inne. Florian Siegismund löst ihn ab und Christian Winkler rückt als neuer Turnierleiter in den Vorstand auf. Bernd Siegismund (1. Vorsitzender), Christof Zech (2. Vorsitzender) und Werner Aurin (Pressewart) ergänzen den heutigen Vorstand. Christof Zech wird für seine 25-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt.

In der Saison 2021/2022 wird der Ligabetrieb unter Beachtung von Hygienemaßnahmen (bspw. der „3G-Regel“) wiederaufgenommen. Die Bad Schwalbacher stellen eine Mannschaft in der Bezirksoberliga. In der Abschlusstabelle belegt diese den 1. Platz.

Seit Mai 2022 finden – zunächst unter Hygienemaßnahmen – wieder reguläre Spielabende statt. Für die Saison 2022/2023 stellen die Bad Schwalbacher zwei Mannschaften: eine in der Bezirksoberliga und eine mit Neuzugängen neu formierte in der Bezirksklasse. Beide Mannschaften belegen in ihren Ligen Plätze im Mittelfeld. Außerdem starten wieder die Vereinsmeisterschaften im Lang-, Schnell- und Blitzschach mit einer Neuerung: einem Online-Blitzturnier auf lichess.org.

Mit dem Ende der Pandemie im Frühjahr 2023 verzeichnet der Verein einen größeren Mitgliederzuwachs, was unter anderem auch der wieder beginnenden Jugendarbeit zu verdanken ist. Unter den neuen Mitgliedern qualifizieren sich Dennis Watzal und Jane Henz für das Finale der Deutschen Amateurmeisterschaften. Ben Duizendstra wird im Jahr 2023 U16-Bezirksmeister im Blitzschach.

In der Saison 2023/2024 stellt der Verein fünf Mannschaften: zwei Jugendmannschaften, eine Mannschaft in der Bezirksoberliga und zwei Mannschaften in der Bezirksklasse.